Gastvorträge zu den Themen Frühe Hilfen und zum Bildungssystem für Flüchtlinge | Sokakta Yaşayan Ve Çalışan Çocuklar İçin Uygulama ve Araştırma Merkezi (SOYAC)
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Gastvorträge zu den Themen Frühe Hilfen und zum Bildungssystem für Flüchtlinge

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Zwei Gäste aus Deutschland durfte die Maltepe-Universität und das SOYAÇ-Projekt vom 16. – 20. Mai 2016 bei sich begrüßen.

Vergangene Woche waren Prof. Dr. Luise Behringer, Professorin der Psychologie in der Sozialen Arbeit an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München (Abteilung Benediktbeuern), sowie Başak Özdemir, Mitarbeiterin im Studiengang Soziale Arbeit Plus – Migration und Globalisierung an der Hochschule Darmstadt, zu Besuch.

Im Rahmen dessen referierte Prof. Dr. Luise Behringer über Frühe Hilfen (Early Childhood Prevention) in Deutschland und ging dabei auch auf ihre Arbeitspraxis ein.

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[Frühe Hilfen] zielen darauf ab, Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern.“1 In Frühen Hilfen, die ab der Schwangerschaft bis Ende des vierten Lebensjahres greifen, ginge es vor allem darum, die Perspektive des Kindes einzunehmen. Ein wichtiges Ziel sei die Prävention von Kindeswohlgefährdung. Frühe Hilfen beschränke sich nicht nur auf eine Maßnahme, sondern reiche von Gesundheitsförderung bis hin zur Arbeit mit Familien in Problemlagen.

Prof. Dr. Behringer stellte die videobasierte Beratung vor, die sie selbst in ihrer Arbeit anwendet. Dabei filme sie alltägliche Interaktionen zwischen dem Kind und der Mutter bzw. dem Vater. Diese Sequenzen analysiere sie später gemeinsam mit dem Elternteil, um dessen Handlungsweisen sowie die Reaktionen des Kindes aufzuzeigen. Wichtig sei es auch, Erfolge anhand später aufgenommener Videos zu verdeutlichen und somit die Ressourcen des Elternteils zu stärken.

Başak Özdemir stellte das Bildungssystem für Flüchtlinge in der Stadt München vor. Sie beschrieb fünf Modelle der Beschulung von Zuwandererkindern. Im submersiven Modell nehmen die Kinder am regulären Unterricht teil, ohne zusätzlichen Deutschunterricht zu erhalten. Das integrative Modell beinhaltet dahingegen zusätzliche Sprachförderung. Im teilintegrativen Modell besuchen die SchülerInnen sowohl reguläre als auch spezielle Klassen. Im parallelen Modell gibt es speziell eingerichtete Klassen. Im sogenannten parallelen Modell mit Schulabschluss liegt der Fokus auf das Erlangen eines Schulabschlusses.

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Sie zeigte auf, dass das Schulsystem Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund diskriminiere, da zu wenig auf deren Stärke eingegangen werde. So seien die Chancen auf einen höheren Bildungsweg oftmals beschränkt.

Den Abschluss des Besuches bildete die Abschlussfeier des SOYAÇ-Projektes am Freitag, den 20. Mai 2015. Näheres lesen Sie hier.

1 Nationales Zentrum Frühe Hilfen: „Was sind Frühe Hilfen?“. Stand: 26. Juni 2009. http://www.fruehehilfen.de/fruehe-hilfen/was-sind-fruehe-hilfen/ (abgerufen am 25. Mai 2016).